Und action!“
Egal, ob Polynomdivision, Internetausdrucker oder Eurokrise – das Konzept „Talkshow“ funktioniert immer nach dem gleichen Muster. Oder doch nicht? Wie viel Politik steckt im Theater? Wie viel Theater steckt in der Politik? Und wie viel von beidem bestimmt die Medienlandschaft?
Eva Horn und Christopher Lauer versuchen in diesem Raumexperiment die Grenze zwischen Informationsvermittlung und Performance auszuloten.
Ein Politiker und eine selbst ernannte „Politiknutte“ stoßen auf das Publikum der re:publica und treten an, um zu demonstrieren, dass die Personen hinter den Worthülsen des alltäglichen Talkshowgebrabbels austauschbar sind.
Die Grenzen zwischen vollkommenem Wahnsinn, völliger Ahnungslosigkeit und professionellem Größenwahn verschwimmen, wenn die beiden Protagonisten auf Zurufe aus dem Publikum reagieren. Sie werden auf Kommando in verschiedene Rollen schlüpfen, unterschiedliche Diskussionstechniken ausprobieren und dabei versuchen, möglichst souverän, kompetent und medientauglich zu wirken.
Im experimentellen Zusammenspiel zwischen Publikum und Protagonisten soll unter anderem der Frage nachgegangen werden, ob es in den heutigen Talkshowformaten wirklich noch darum geht, politische Standpunkte zu haben und diese dann sowohl zu vertreten als auch vermitteln zu wollen, oder ob es reicht, eine beliebige Meinung möglichst populistisch zu vertreten.