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Nutzertypen und Interaktionen in einer Online-Debatte

In den letzten Jahren hat sich wenig am Format von Nutzerkommentaren und Online-Debatten geändert. Statt neue Ansätze hervorzubringen, dreht sich die Diskussion noch viel zu häufig um Trolle und Klarnamen.

Um Online-Debatten weiterzuentwickeln, müssen wir zunächst deren Dynamiken noch besser verstehen. In unserem Vortrag gehen wir zwei Fragen nach: Welche Nutzertypen bestimmen den Debattenverlauf? Und welche Kommentare lösen am meisten Reaktionen aus und treiben die Debatte somit voran?

Wir haben diese zwei Fragen am Beispiel einer Debatte beantwortet, die Anfang des Jahres zum Thema Grundeinkommen auf zeit.de stattfand. Sie war mit mehr als 1.400 Kommentaren die längste in der Geschichte von ZEIT ONLINE. Wir haben fast alle dieser Kommentare ausgewertet, ihre Verknüpfungen grafisch dargestellt und sie nach statistisch relevanten Mustern durchsucht.

Vier unterschiedliche Usertypen haben wir gefunden: den Musterschüler, den Pöbler, den Bemühten und den Besserwisser. Außerdem haben wir festgestellt, dass es vor allem die argumentationsstarken und freundlich formulierten Kommentare waren, die besonders viele Reaktionen hervorriefen.

Wie kann man diese Erkenntnisse dazu, um Online-Debatten besser darzustellen oder effektiver zu steuern? Darüber möchten wir mit unseren Zuhörern diskutieren. Ließen sich unsere Analysen automatisieren, dann wären zum Beispiel Filter denkbar, die in Echtzeit die wertvollsten Beiträge und Nutzer einer Debatte ermitteln und den Moderatoren die Arbeit erleichtern würden.

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