Der Wissenschaftbetrieb behauptet von sich, er sei offen, schließlich könne jeder die Ergebnisse in Büchern und Zeitschriften nachlesen. Dass das nicht so ganz stimmt, wissen wir spätestens seit der Debatte um OpenAccess oder Open Educational Resources. Und dass trotz Spektrum der Wissenschaft und Quarks und Co. viele Menschen gar nicht ahnen, was Wissenschaft ausmacht, sehen wir an den Reaktionen auf das zu Guttenberg’sche Plagiat: “Der hat halt ein wenig gemogelt, macht doch jeder mal.” Woran liegt das?
Die Menschen bekommen nur den Kuchen vorgesetzt, kennen aber nur selten den Bäcker und noch seltener seine Arbeit. Wie sollen sie denn da verstehen, was richtiges Backen bedeutet? Wie oft der Teig misslingt, wenn man ein neues Kuchenrezept erfindet, bis er endlich schmeckt? Was der Bäcker daraus lernt?
Es gibt da allerdings etwas namens Öffentliche Wissenschaft, bei der Forschung und Lehre dank Wikis, Blogs, Twitter und Co. keine Einbahnstraßen mehr sind und eigentlich jeder Interessierte von Anfang an einbezogen werden kann, schließlich sind wir oft auch alle von den Auswirkungen der Wissenschaft betroffen. Egal ob Hochklasseforscher, gestandener Praktiker oder begeisterter Amateur – sie alle könnten nicht nur Zuschauer sein, sondern auch Mitspieler. Und dasselbe gilt auch für verschiedene Projekte an Hochschulen, bei der Außenstehende Einblicke gewinnen können und sich sogar selbst mit ihrer Erfahrung beteiligen könnten.
Schöne Idee, oder? Oder vielleicht auch nicht? Diese und andere Fragen bleiben unbeantwortet, wenn niemand etwas von der Öffentlichen Wissenschaft weiß und niemand sie ausprobiert.
Lasst und das ändern! In einer Stunde können wir das Thema zwar nicht komplett abhaken, aber zumindest kurz vorstellen und die drängensten Fragen mit euch diskutieren. Und im Anschluss geht es hoffentlich irgendwo im Web weiter!