Digitalisierung, offene Standards und Kollaborationsplattformen reduzieren Transaktionskosten so radikal, dass netzwerkartige, «flüssigere» Organisationen möglich werden: Wir müssen lernen “Offenheit strategisch zu nutzen”. Dies zu verstehen und zu internalisieren ist nicht trivial für die von uns, die heute schon erfolgreich große Organisationen führen.
Als Pate für unser neues strategischen Vorgehen steht deshalb der italienische Politiker und Philosoph Niccolo Machiavelli. Er hatte mit seiner glasklare Analyse der neuen sozialen Logik des beginnenden 16. Jahrhunderts dem Fürsten das nötige Werkzeug für politisches Handeln an die Hand gegeben. Heute, rund 500 Jahre später, stehen wir wieder vor einer völlig neuen Gesellschaftslogik und tun gut daran, wenn wir uns in unserer Strategie für ein offene Netzwerkgesellschaft an dem Pragmatismus und Realismus des großen Staatsphilosophen orientieren.
In einer Welt, in der wir Wirtschaft, Politik und Gesellschaft als offene Plattformen verstehen, sind die Fragen, die sich strategische EntscheiderInnen in Organisationen stellen müssen: Wie kann ich Offenheit strategisch einsetzen, um Wertschöpfung zu ermöglichen? Wie organisiere und manage ich die kollaborierenden Communities? Und: Wie designe ich Plattformen, um neue Formen der Kollaboration zu ermöglichen? Die erste Frage ist strategisch, die zweite operativ und die dritte technisch. Nur wenn alle drei Dimensionen zusammengeführt werden, kann Offenheit erfolgreich zur Wertschöpfung beitragen.